S'nôke

S'nôke

S´nôke

S´NÔKE

KEIN "ENTWURF EINER UNIVERSALSPRACHE FÜR ALLE GEBILDETE DER GANZEN ERDE"¹

Einleitung

In einer Zeit, in der selbst Ethnosprachen in einem bedauernswert hohen Tempo aussterben, hat eine planerisch geschaffene Sprache eigentlich keinen Sinn, wenn man Sprachen nur als Mittel der praktischen zwischenmenschlichen Kommunikation sieht. Wie die Überschrift aber nun klar ausdrücken soll, sehe ich meine Plansprache S´nôke keinesfalls in dieser Funktion -das fremde Alphabet, der fremde Wortschatz und die anspruchsvolle Grammatik machten Derartiges von vorne herein unmöglich -, sondern sie existiert zum Selbstzweck und sonst zu nichts.

Deshalb komme ich nun ohne Umschweife zur eigentlichen Grammatik. Das S´nôke kann man kurz als eine agglutinierende Ergativsprache, die im Bereich der Verbalflexion sowohl Aktionsart als auch Tempus nicht unberücksichtigt läßt, charakterisieren. Alles weitere ist aus der nun folgenden Grammatik zu entnehmen. Sie beinhaltet Schrift-, Flexions-, Satz- und Kompositionslehre; an sie schließen sich einige Übertragungen antiker Literatur als Lesestücke an, zuletzt folgt ein kurzes Wörterbuch S´nôke - Deutsch mit den gebrächlichsten sog. kleinen Wörtern.

Wertheim, im Dezember 1999       Cyril Brosch

INHALT

-Schriftlehre

-Wohllautsregeln

-Flexionslehre

    -Deklination

    -Konjugation

-Satzlehre

-Wortbildungslehre

-Lesestücke

-Wörterbuch

    -"Kleine Wörter"

-Anmerkungen


SCHRIFTLEHRE

-Vokale

-Konsonanten

-Ziffern

1. Das Alphabet des S´nôke besteht aus 40 Buchstaben, kann aber nur je einen Vokal oder die Verbindung Konsonant + Vokal darstellen, d.h. es gibt weder Konsonatenkombinationen noch geschlossene Silben. Im folgenden wird nur die lateinische Umschrift verwendet, Abbildungen der originalen S´nôke-Schrift kann man hier sehen.

2. Vokale

a.) kurze: a ;  e ;  i ;  o ;  u

b.) lange u. Diphthonge: â ;  ê ;  î ;  ô ;  û ;  ä ;  ö ;  ü ;  aj ;  ej ;  oj ;  uj ;  au

î wird (auch in den I-Diphthongen) vor Vokalen stets konsonantisch gesprochen. Die Diphthonge gelten metrisch stets als lang.

3. Konsonanten

 b ;  p ;  f ;  w ;

 d ;  t ;  th (þ) ;

 g ;  k ;  kh (x) ;

 n ;  m ;  ng (velar) ;  r ;  l ;

 s ;  sh (stimmlos) ;  h ;

 T ;  V ;  S ;  Q

H muß immer gut hörbar gesprochen werde. r ist Zungen-r. T, V, S und Q führen stets den in der Umschrift nicht wiedergegebenen kurzen Neutralvokal mit sich.

4. Ziffern

Die Ziffern lauten: 1 ; 2 ; 3 ; 4 ; 5 ; 6 ; 7 ; 8 ; 9 ; 0

[zurück zum Anfang]


WOHLLAUTSREGELN

-Betonung

-Vokal am Wortende

-Vokaldissimilierung

5. Betonung

Lange Paenultima wird stets betont; bei kurzer Paenultima wird die drittletzte Silbe betont. Der Artikel im Absolutiv ist jedoch stets unbetont.

6. Jeder kurze Vokal am Wortende wird vor Vokal elidiert. Letzterer tritt dann im Schriftbild an die Stelle des Elidierten, außer beim Artikel der Substantiva und Adjektiva im Absolutiv und bei mit Bindestrich verbundenen Wörtern. Beispiel: rashajnoQ + î > rashajnoQî   "muss gewendet werden"

7. Vokaldissimilierung

In jedem Wort ist die Anzahl qualitativ gleicher oder ähnlicher Vokale (zu diesen zählt aber nicht konsonantisches î) beschränkt. In jedem Wort dürfen höchstens drei nur quantitativ unterschiedliche Vokale vorkommen und davon höchstens zwei direkt nacheinander. Sollte diese Anzahl durch Flexion o.ä. überschritten werden, so kommt es zur qualitativen Verschiebung der überzähligen Vokale. Sollten dadurch neue Verstöße gegen das obige Gesetz entstehen, kommt es zu einer weiteren Verschiebung. Zwischen Enklitikon und Vorwort herrscht ebenfalls Vokaldissimilierung.

Übersicht:

â > ô > û ä > î, ö > ö, ü ö > ü > ä, ê
a > o > u ej > î > oj oj > uj > ej
aj > oj > uj î > ê > â û > â > î
au > ô, û, â > û, ê, î i > e > a u > a > i
ê > î > ô ô > û > ê ü > ä > î
e > i > o o > u > e uj > aj > î

Ä schwankt zwischen a- und e-Laut, au kann als a-, o- oder u-Laut behandelt werden. Bei drei aufeinanderfolgenden, qualitativ ähnlichen Vokalen wird i. d. R. der mittlere substituiert. Die Substitution sollte aber auch die grammatikalische Form des Wortes nicht unkenntlich machen, weshalb im Einzelfall entschieden werden muss, welcher Vokal zu elidieren ist.

Beispiel: lôde (Wurzel) + ajda (Verneinung) + oj (Konditional) + ke (Gegenwart) + ö (3. Ps. II) + no (Passiv) ergeben lôdajdojkönu "wenn er nicht geschlagen wird"

[zurück zum Anfang]


FLEXIONSLEHRE

Deklination

  -Nomina

    -Paradigma

    -Adjektiv, Komparation

    -Adverb

  -Pronomina

    -Personalpronomen

    -Possessivpronomen

    -"selbst"

  -Diminutivum/Augmentativum

    -Numeralia

      -Kardinalzahlen

      -Ordinalzahlen

      -Kollektivzahlen

      -Distributivzahlen

      -Zahladjektive

      -Zahladverbien

      -Jahreszahlen

    -Höflichkeitsformen

Nomina

8. An grammatikalischen Geschlechtern kennt das S´nôke das Genus commune (c.) mit dem Artikel T und das Neutrum (n.) mit dem Artikel S. Nur bei Eigennamen, Berufsbezeichnungen u. ä. wird noch zusätzlich ein Femininum mit dem Artikel V unterschieden. Den Adjektiven wird stets der Artikel Q vorgesetzt. Die Setzung des Artikels ist verbindlich, unabhängig von der Definitheit des Wortes.

Es gibt zwei Numeri, Singular und Plural, und sechs Kasus: Ergativ (E.), Absolutiv (A.), der auch als Vokativ dient, Genitiv (G.), Dativ (D.), Instrumental (I). und Lokativ (L.).

Bei der Flexion verändert sich nur der Artikel; sie ist für alle Nomina und Genera gleich, mit Ausnahme des Neutrums, dessen Pluralzeichen durch Dissimilierung nicht s, sondern r lautet.

9. Endungen am Beispiel mô N c. "Mann":

 

Singular

Plural

Ergativ

Tî´mô Tîsemô

Absolutiv

T´mô Tsemô

Genetiv

Tuj´mô Tujsemô

Dativ

Tej´mô Tejsemô

Instrumental

Toj´mô Tojsemô

Lokativ

Taj´mô Tajsemô

10. Die Adjektive folgen in ihrer Flexion dem zugehörigen Substantiv in Kasus, Numerus Genus. Der Komparativ wird durch die Vorsetzung der Partikel po kenntlich gemacht, im Superlativ wird isû vorgesetzt.

Beispiel: fô A "groß": Pos. Q´fô , Komp. poQ´fô , Superl. isûQ´fô

11. Durch Vorsetzen von ê wird das Adjektiv zum Adverb. Beispiel: me A "gut", Adv. êQ´mi (§ 7), Komp. êpoQ´me, Superl. ejsûQ´me

Ebenso beim Partizip. Bsp.: ûsû V I "belehren": êûsûdeQ "lernend" ("sich belehrend")

[zurück zum Anfang]

Pronomina

12. Es gibt nichtreflexive Personalpronomen für die 1., 2., 3. Person Sg. und Pl., sowie ein indefinites Personalpronomen der 3. Person ("man") und reflexive Personalpronomen für die 3. Person in den Obliqua. Übersicht:

a.)Personalpronomen (nichtreflexiv)

 

1. Ps. Sg.

2. Ps. Sg.

3. Ps. Sg.

3. Ps. Ind.

1. Ps. Pl.

2. Ps. Pl.

3. Ps. Pl.

Erg.

ûmî âlî ôrî ojsî mîsû lîsâ rîsô

Abs.

ûmu âla ôro ojso musû lasâ rosô

Gen.

ûmuj âluj ôruj ojsuj mujsû lujsâ rujsô

usw.

             

b.)Personalpronomen (reflexiv)

 

3. Ps. Sg.

3. Ps. Ind.

3. Ps. Pl.

Abs.

fôro fojso fosô

Gen.

fôruj fojsuj fujsô

usw.

     

13. Das Possessivpronomen wird durch Vorsetzten des Adjektiv-Artikels vor den Abs. des Personalpronomens gebildet. Beispiele: Q´ûmu "mein"; Q´fôro "sein" (reflexiv)

14. "Selbst" wird durch Anfügen von î an Pronomen ausgedrückt. Meist wird es im Singular vorangestellt, im Plural hintangesetzt. Beispiele: îâlaj "in dir selbst"; îQ´au "welcher selbst"

Anm.: Auf eine andere Weise kann man "selbst" nicht ausdrücken. Wenn ein Nomen "selbst" als Attribut erhalten soll, so muss man ein passendes Pronomen dazusetzen, welches dann unübersetzt bleibt.

15. Diminutivum/Augmentativum

Das Diminutivzeichen ist dem Artikel vorangestelltes dû; das Augmentativzeichen vorangestelltes oj. Zur genaueren Semantik siehe § 34!

[zurück zum Anfang]

Numeralia

16. Kardinalia: Die Kardinalzahlen sind in attributiver Stellung indeklinabel, in prädikativer Stellung werden sie mit dem Flexionsstamm k (E. kî, A. ke usw.) dekliniert.
Übersicht:

0 ili 1 î 2 bî 3 pê 4 fâ 5 dî 6 tê 7 thâ
8 gî 9 kê 10 khâ 11 khaj 12 khâbî 13 khâpê usw.

Die Zehnerzahlen werden gebildet durch Anfügen von khe, z.B. têkhe 60, kêkhe 90. Die Hunderterzahlen werden gebildet durch Anfügen des Suffixes kô, z.B. îkô (oder auch khâkhe) 100, gîkô 800. Tausenderzahlen bildet man durch Anfügen von sîte oder kôkhe (= 10 · 100), z.B. fâsîte 4000, îkôsîte 100000.

Angehängtes le entspricht unserem "-tel" zur Bildung von Bruchzahlen; z.B. dîle "Fünftel", pêkire (§ 7) bîlere 3/2.

17. Ordinalia: Bildung: Q + Kardinalzahl + laj ; beim Adverb der Ordinalzahl fehlen Artikel und das Adverbzeichen. Beispiele: Q´îlaj "der erste", Q´bîkôlaj "der 200.", thâlaj "siebtens"

18. Kollektiva: Bildung: anî + Kardinalzahl; z.B. anî "allein", anîpê "zu dritt"; dazu: Q´anî "alleinig"; T´anîthâ (Sg. od. Pl.)"die Anzahl von sieben; die, die zu siebt sind"

19. Distributiva: Bildung: ma + Kardinalzahl; z.B. maj od. mî "je einer", mafâ "je vier"

20. Zahladjektive: Bildung: Q´pê + Kardinalzahl; z.B. Q´pej "einfach", Q´pêgî "achtfach"

21. Zahladverbien: Bildung: apô + Kardinalzahl; z.B. apoj "einmal", apôkê "neunmal"

22. Jahreszahlen: S´+ Kardinalzahl + me entspricht unserem "-ziger Jahre"; z.B. S´têmi "sechziger Jahre". Voran- od. nachgestelltes fôkû bzw. nâkej entsprechen "v. u. Z." bzw. "u. Z."

23. Höflichkeitsformen

Wie im Deutschen gibt es im S´nôke eine höfliche Anredeform gegenüber Fremden, nämlich tô "Sie". Formenübersicht:

 

Singular

Plural

Erg.

tôrî tôsî

Abs.

tôse

Gen.

tôruj tôsuj

usw.

   

Besonders ehrerbietig ist die Voransetzung von oj, siehe dazu §34!


[zurück zum Anfang]

Konjugation

-Allgemeines

-Personalendungen

-Partizip, Infinitiv, Gerund, Gerundiv

-Zwang, Möglichkeit, Erlaubnis

-Subjekt-Objekt-Suffixe

-Enklitische Verben

-Zahlaffixe

-Modalpartikeln

24. Allgemeines

S´nôke unterscheidet drei Personen 1., 2., 3. Person und, wie bereits oben bei der Nominalflexion erwähnt, zwei Numeri, Singular und Plural, wobei ersterer 0-Suffix, letzterer se als Suffix hat (wie bei den Nomina). Es gibt des weiteren sieben Modi, Indikativ, Obliquus für die indirekte Rede, Imperativ, Irrealis, Desiderativ, Intensiv, mit dem der Sprecher einer Aussage Nachdruck verleiht und, in Bedingungssätzen, Konditional. Eine Besonderheit ist, dass mehrere Modi nebeneinander auftreten können, so besonders der Obliquus und der Konditional (bei allen anderen Modi) und der Intensiv (beim Imperativ). Zur Bildung siehe unten. Die zwölf "Tempora" setzen sich aus den drei Zeitstufen Futur für die bevorstehende, Injunktiv für die gegenwärtige oder außerzeitliche (d.h. allgemein gültige Aussagen) und Präteritum für die zurückliegende Handlung und folgenden vier Aktionsarten zusammen (hier als Aktionsarten I - IV bezeichnet): I bezeichnet die Punktualität, also Eintreten oder Enden einer Handlung oder eines Zustandes, II das Fortdauern oder die Wiederholung einer Handlung ohne Hinsicht auf deren Beginn oder Ende, III den Zustand infolge einer am Subjekt begangenen Handlung und IV den Zustand ohne Hinsicht auf dessen Bewirkung, weshalb diese Aktionsart außerhalb des Diathesensystems steht und deshalb wie das Aktiv (s. u.) unmarkiert flektiert wird. Zu IV siehe auch § 32! Sie werden durch lautliche Veränderungen an den Personalendungen (§ 25) kenntlich gemacht. Während I 0-Suffix hat, werden bei II die Endungen umgelautet, bei III um zum i-Diphthong und bei IV um und nochmals die Personalendung erweitert (Siehe Schema).

Zuletzt gibt es noch drei Diathesen, Aktiv mit 0-Suffix, Reflexiv mit de und Passiv mit no . Die Diathesensuffixe stehen vor dem Numerussuffix. Übersichten:


a.)Tempora ("e" steht hier für eine beliebige Personalendung):

   

Futur

Injunktiv 

Präteritum

I

ingressiv/egressiv

fientiv/effektiv

F.I:

be + ê

I.I:

(ke) + ê

P.I:

we + ê

II

durativ/iterativ F.II:

be + ë

I.II:

(ke) + ë

P.II

we + ë

III

resultativ F.III:

be + ei

I.III:

ke + ei

P.III:

we + ei

IV

essiv F.IV:

be + eie

I.IV:

ke + eie

P.IV:

we + eie

Die Klammern bei I.I und I.II beziehen sich auf folgende Besonderheit: Der Kürze wegen wird der Injunktiv in einer der ersten beiden Aktionsarten mit einem 0-Affix des Tempus´ markiert. In welcher dies nun im speziellen Fall geschieht, hängt von der Grundbedeutung der Verbalwurzel ab: Bei Beschreibung einer punktuellen Handlung bleibt I unmarkiert, beschreibt die Wurzel eine länger dauernde Handlung, so fehlt bei II das Affix².
Für den Gebrauch von I und II als historische Tempora vgl. im Griechischen Aorist vs. Imperfekt.


b.)Modi

Indikativ

Obliquus

Imperativ

Irrealis

Desiderativ

Intensiv

Konditional

0-Suffix -au- -aj- -uj- -î- -ej- -oj-

[zurück zum Anfang]

25. Personalendungen

Die Personalendungen sind: û (umgelautet ü, als Diphthong uj, bei IV ujû) für die 1. Person, â (ä etc.) für die 2. Person und ô für die 3. Person; im Plural entsprechend ûse etc., reflexiv ûde (se), passiv ûno (se) usw.

26. Partizip, Infinitiv, Gerund, Gerundiv

Der adjektivische Artikel Q kann zu jeder beliebigen Verbform gestellt werden und erlaubt so die Bildung einer Fülle von Partizipien. Ähnlich verhält es sich mit der Infinitivendung -fau und dem Suffix -mo, welches für die Bildung des Participium absolutum verwandt wird (zur Semantik siehe § 32). Auch kann jede beliebige Verbform (oft der Infinitiv) durch Vorsetzen des neutralen Artikels S substantiviert werden. Als Gerundivum schließlich fungiert das passive Partizip im Imperativ des Injunktivs (für Allgemeingültiges) oder des Futurs (für spezielle Fälle); die Konstruktion entspricht der des Griechischen.

27. Affixe des Zwangs, der Möglichkeit und der Erlaubnis

Diese Affixe treten direkt an die Diathesensuffxe, nach Langvokal oder Diphthong verwendet man die in Klammern angegebenen Formen. Die Endungen lauten:

1.-â (-tâ) "erlaubt sein; dürfen" (von Einzelpersonen erlaubt)   2.-ô (-tô) "können" (durch äußere Umstände in der Lage sein)   3.-î (-tî) "müssen" (objektiver Zwang)

28. Subjekt-Objekt-Suffixe

Sind Subjekt und Objekt bekannt und somit im folgenden durch Personalpronomen beschreibbar, so werden diese, sofern sie nicht zur gleichen grammatikalischen Person gehören, durch spezielle verbale Endungen wiedergegeben, die direkt an die Temporalaffixe treten und die Personal-, Numerus- und Diathesenendungen ersetzen. Diese Subjekt-Objekt-Affixe sind jedoch freilich nur im Aktiv sinnvoll, da nur dort Agens bzw. Patiens mit Subjekt bzw. Objekt übereinstimmen. Formenübersicht (nach rechts ist das Objekt, nach unten das Subjekt abgetragen):

 

1. Ps. Sg.

2. Ps. Sg.

3. Ps. Sg.

1.Ps.Pl.

2. Ps. Pl.

3. Ps. Pl.

1. Ps. Sg.

- -ûâ -ûoj -ûej -ûuj -ûaj

2 .Ps. Sg.

-au - -âoj  -âej -âuj -âaj

3. Ps. Sg.

-ojû -ojâ - -ojej -ojuj -ojaj

1. Ps. Pl.

-ejû -ejâ -ejoj - -ejuj -ejaj

2. Ps. Pl.

-ujû -ujâ -ujoj -ujej - -ujaj

3. Ps. Pl.

-ajû -ajâ -ajoj -ajej -ajuj -

[zurück zum Anfang]

29. Enklitische Verba

Die Wurzeln wu "sagen" und î 1 I "werden"; III "sein"; IV ds. als Vollverb haben eine kleine Anzahl von enklitischen Kurzformen. wu kommt nur in diesen Formen vor (zur Einleitung der direkten Rede), î als Kopula im Indikativ des Injunktivs. In den anderen Tempora und Modi hat î reguläre Formen. Übersicht:

 

Injunktiv

Injunktiv

Präteritum

1. Ps. Sg.

îuj - -

2. Ps. Sg.

îaj - -

3. Ps. Sg.

î wu wuwô

1. Ps. Pl.

îsuj - -

2. Ps. Pl.

îsaj - -

3. Ps. Pl.

îse wuse wusô

30. Zahlaffixe

Alle Zahlen mit Ausnahme der 1 können vor dem Tempussuffix eingeschoben werden, um Anzahlen genauer zu bestimmen. Da der Plural dann schon durch die Zahlen kenntlich gemacht ist, kann das Pluralsuffix se wegfallen. Beispiele: von ma 1 I "setzen, stellen, legen"; III p. "feststehen, beschlossen sein": mabîâ(se) "ihr zwei stellt"; säQrimathâkojno(se) "diese sieben [Dinge] stehen fest"; von lôde 1 I "schlagen": lôdejfâbä(se) "ihr vier werdet gewiss geschlagen werden" lôdauîbîkhêwüno(se) "wir 21 hätten gewünscht, geschlagen zu werden"

31. Modale und Aktionsartenpartikeln

Neben den Modi und den Aktionsarten gibt es noch einige enklitischePartikeln für weitere Ausdrucksmöglichkeiten der Art und Weise. Sie können auch direkt vor dem Verb stehen, sind dann aber nicht enklitisch. Übersicht:

KONATIV: Zum Irrealis tritt die Partikel fej; z.B. T´sekajiliTojsihelêshakujwôsefej. "Die Trojaner flohen vergeblich vor den Griechen"

Anm.: Daneben kann auch das Pr. II, wie das gr. Imperfekt, zur Bezeichnung des Versuchs gebraucht werden.

REZIPROK: kêli verbindet sich mit dem Verb in jedem Modus; z.B. lôdûsekêli "wir schlagen einander"

Anm.: Der Unterschied zur Diathese Reflexiv besteht darin, dass jeder die Handlung nicht gegen sich selbst, sondern gegen einen anderen richtet, vgl. lôdûdese "wir schlagen uns"

IUSSIV: mö bezeichnet mit dem Imperativ einen konkreten subjektiven Zwang; z.B. S´kûmäkajâmö! "Du sollst ins Haus gehen!"

KAUSATIV: nuga bezeichnet mit allen Modi die Veranlassung; z.B. Tî´kajsaS´hümanugabümuwô. "Cäsar ließ eine Brücke schlagen."

OPTATIV: Mit dem Desiderativ bezeichnet die Partikel rû einen erfüllbar gedachten Wunsch, mit dem Irrealis einen unerfüllbaren; z.B. rejsôgajîkojôrû! "Möge es ihnen sichtbar sein!"; rejsôrûgajujkojô! "Wenn es ihnen doch sichtbar wäre!"; rejsôgajujwojôrû! "Wenn es ihnen doch sichtbar gewesen wäre!"

POTENTIALIS: rapa, das für die Gegenwart zum Indikativ Injunktiv tritt, für die Vergangenheit zum Irrealis Präteritum, entspricht funktional dem gr. án beim Optativ; z.B. sajhakojrapa "er dürfte jetzt wohl da sein"; gajujwäropa "videres"

[zurück zum Anfang]


SATZLEHRE

-Hauptregeln

-Kasusgebrauch

-Gebrauch von "oj" und "dû"

32. Hauptregeln der Syntax

a.) Wie man bereits in der Flexionslehre sehen konnte, kommt dem Verb im S´nôke eine weitaus gewichtigere Bedeutung zu als in den "klassischen" Sprachen, was vor allem an Aktionsart IV liegt, mit deren essiven Charakter man die Zahl der Nomina erheblich einschränken kann (z.B. "Jäger, weise sein" statt "Jäger, weise" und folglich "der weise seiende Jäger Seiende" statt "der weise Jäger").

b.) Trotz der durch die Grammatik erlaubten freien Wortstellungen steht der Agens i. d. R. vor dem Patiens, woraus sich folgende für einen aktiven Satz im S´nôke folgende Grundstellungen ergeben: S-V-O, S-O-V, V-S-O

c.) Nicht-substantivische Attribute zu Substantiven (auch Adverbien, vgl. gr. pálai) werden in attributiver Stellung nicht dekliniert und verlieren den Artikel (durch diese Bildung einer Einheit mit dem Substantiv fallen sie freilich in den Wirkungsbereich der Vokaldissimilierung [§ 7]), sofern vorhanden, in prädikativer Stellung hingegen werden sie flektiert, z.B. Toj´fôuka od. Qoj´fôToj´oka "mit dem großen Pferd".

d.) Konjunktionen, Relativpronomina u. ä. stehen am Beginn des Satzes.

e.) Verneinung wird meist am Prädikat ausgedrückt. Zwei Verneinungen heben einander auf (keine pleonastische Verneinungshäufung wie im Griechischen). daj "nein, nicht" verneint einzelne Satzteile, -ajda- und -âpâ- (s. § 36) verneinen den ganzen Satz.

f.) Indirekte Fragen werden mit den direkten Fragepronomen eingeleitet und stehen nicht zwangsweise in einem speziellen Modus (wie im Lateinischen), wie auch alle anderen Gliedsätze im S´nôke nicht.

g.) Statt des Possessivpronomens kann auch der Genetiv des Personalpronomens (in prädikativer Stellung) verwendet werden (wie gr. moú, autoû etc.); z.B. T´âpâûmuj "mein Vater" statt Q´ûmuT´âpâ oder T´ûmâpâ.

h.) Aussagen werden durch einen Deklarativsatz, eingeleitet mit taj "dass", oder, besonders bei Verben der Wahrnehmung, durch einen A. C. I. ausgedrückt. Bei subjektiver Färbung der Aussage steht ersterer gerne im Obliquus (vgl. gr. Gliedsätze nach Nebentempora).

i.) Satzfragen werden mit der Partikel ge eingeleitet. An das Satzende tritt dann gern auch die Bekräftigungspartikel tîono "nicht wahr".

j.) Es gibt zwei Arten von Konditionalsätzen: 1. Erfüllbare Konditionalsätze: Der Hauptsatz steht im Indikativ, der Gliedsatz im Konditional. 2. Nicht erfüllbare Konditionalsätze: Der Hauptsatz steht hier im Irrealis, im Gliedsatz verbindet sich das Prädikat im Konditional mit der Partikel rû. In beiden Fällen drückt das Tempus des Gliedsatzes die Zeitstufe relativ zum Tempus des Hauptsatzes aus.
Beispiele: T´sükhojlîmojkojnuse, S´akajfôbojû. "Wenn die Feinde besiegt sind, wird der Staat groß sein."; T´sükhojlîmojwojnuserû, S´akajsajfôujkojô. "Wenn die Feinde besiegt gewesen wären, wäre der Staat jetzt groß."

k.) Partizipialkonstruktionen: Prinzipiell sind im S´nôke die gleichen Konstruktionen möglich wie im Lateinischen oder Griechischen und brauchen deshalb hier nicht genauer erläutert werden (siehe jedoch § 33 zum Genetiv bei Verben der Wahrnehmung!); es gibt aber im S´nôke noch ein weiteres Partizip, welches alleinig zur Bildung von Konstruktionen mit der Funktion des lat. Abl. abs. oder des griech. Gen. abs. zu verwenden ist, das sog. Participium absolutum (s. § 26). Seine Endung tritt gewöhnlich an das Temporalaffix, wodurch es diathesen-, numerus- und personenunabhängig ist. Die daraus entstehende "Weite" des Ausdrucks macht eine Hinzuziehung des Kontexts im Einzelfall unerlässlich. Bsp.: lôdajdojkemojsûsûâpâköno. (wörtl. ungef.: "Wenn der Vorgang des Schlagens nicht stattfindet, wird man nicht erzogen"): gr. ho mê dareìs ánthropos ou paideúetai.

Anm. zum Gebrauch der Tempora: Stellt man sich den Zeitverlauf als einen geradlinigen Strahl vor, in dessen Mitte die Gegenwart sitzt und der nach links in die Zukunft, nach rechts in die Vergangenheit führt, dann ist in grammatikalischer Hinsicht für die linke Seite bis vor den Punkt der Gegenwart das Futur zuständig, entsprechend von rechts her das Präteritum, während das Tempus Injunktiv (nicht zu verwechseln mit dem idg. Modus; die Bezeichnung wurde gewählt, um den "überstrapazierten" Begriff "Präsens" zu vermeiden) sowohl für beide als auch ganz besonders alleinig für die Gegenwart zu gebrauchen ist (vgl. mit seinem zeitübergreifenden Gebrauch das engl. Simple present für Handlungen, die man nie, selten, gewöhnlich, oft oder immer tut).

[zurück zum Anfang]

33. Gebrauch der Kasus

1. ERGATIV: Das Subjekt jedes transitiven Verbs, egal ob im Einzelfall mit oder ohne Objekt, steht im Ergativ. Bei Passivkonstruktionen bezeichnet der Ergativ mit der Postposition û den Agens; z.B. ûmîT´nêgajü. "Ich sehe die Frau."; T´nêûmîûgajöno. "Die Frau wird von mir gesehen."

2. ABSOLUTIV: Entsprechend stehen die Subjekte aller intransitiven Verben und alle Objekte im Absolutiv. Des weiteren bezeichnet er die räumliche oder zeitliche Ausdehnung und, wie der gr. Accusativus graecus, die Hinsicht. Beispiele: ûmohakuj. "Ich bin da."; okawöS´dîrôâ. "Er ritt fünf Tage lang."; Q´meS´îîû "gut an der Seele"

3. GENITIV: Der Genitiv des S´nôke entspricht in seinem weiten Bedeutungsfeld weitestgehend dem indogermanischen Genitiv (Genitivus subiectivus, qualitatis, originis, partitivus, materiae, explicativus, pretii und separativus bei mit separativen Postpositionen komponierten Verben), nur ein Genitivus obiectivus ist ihm fremd; stattdessen wird der Absolutiv der Hinsicht (s. o.) verwendet, z.B. S´ümêTujsükhoj "die Angst der Feinde", aber S´ümêTsükhoj "die Angst vor den Feinden". Es gibt auch keinen eigentlichen Genitiv der direkten Wahrnehmung (wie im Gr.), aber Konstruktionen bei Verben des Erfahrens wie gr. akoúo [ti] tinós.

4. DATIV: Auch die Funktionen des Dativs weichen kaum von den bekannten Mustern ab (Dativus [in]commodi, ethicus, possessivus und auctoris beim "Gerundiv&quot, [s. § 26]).

5. INSTRUMENTAL: Der Instrumental drückt Mittel und Begleitung aus (Instrumentalis sociativus), so auch den begleitenden Umstand (Instrumentalis modi). Beim Komparativ bezeichnet er als Instrum. mensurae den Grad des Vergleichs. Beispiele: Sojripêkheshîûhawôse. "Sie kamen mit dreißig Schiffen."; Soj´fubîkadôbû. "Mit Freude werde ich hinübergehen!"; Qoj´pûpoQ´me "um vieles besser".

6. LOKATIV: Der Lokativ gibt den Ort oder, als Locativus temporis, den Zeitpunkt der Handlung an; z.B. Saj´rôma "in Rom"; Saj´ôâ "am Tag"

34. Gebrauch von oj und dû

Die Grundbedeutung von oj und dû ist die Vergrößerung bzw. Verkleinerung von Nomina, z.B. S´shej "Wasserlauf", ojS´shej "Fluss, Strom", dûS´shej "Flüsschen, Bach" Diese Funktion kann dann auch auf moralische u. a. Kategorien angewandt werden, z.B. T´ükhoj "Gegner, Feind", ojT´ükhoj "Erzfeind"

Beim Appellativpronomen tô "Sie" drückt oj die Wertschätzung des Sprechers gegenüber dem Angeredeten aus (dû wäre in diesem Fall alles andere als höflich).

[zurück zum Anfang]


WORTBILDUNGSLEHRE

-Allgemeines

-Verbale Affixe

-Nominale Affixe

-Zusammengesetzte Wörter

35. Allgemeines

Die im Wörterbuch angegebenen Wurzeln können verbal durch zwölf und nominal durch 27 Affixe sowie durch die 26 Postpositionen erweitert werden. Die Anordnung all dieser Affixe und der in der Flexionslehre angegebenen Endungen ist wie folgt:
-beim Substantiv und Adjektiv: Diminutivum/Augmentativum + Artikel + Vorsilbe(n) + Postposition + Wurzel
-beim Verb: Postposition + Wurzel + Postposition + Nachsilbe(n) + Modusaffix + Zahlaffix + Temporalsuffix + S-O-Suffix + Personalendung + Diathesensuffix + Numerussuffix + Infintivendung + Partizipialendung(en)

Die Setzung von Affixen ist allerdings nur nötig, wenn die gewünschte Bedeutung nicht schon durch eine Wurzel gegeben ist und so eine Setzung keinen Pleonasmus erzeugt.

36. Verbale Affixe

I. Allgemeine Affixe: Es gibt zwei besondere Affixe, die eine ungefähre Bedeutung angeben und fest mit der Wurzel verbunden sind, so dass sie stets auch in den nominalen Ableitungen vorhanden sind. Sie werden allerdings nicht in mit Langvokal oder Diphthong auslautende Wurzeln eingesetzt.
-a (vor Vokalen -aj): "eine Richtung einschlagen, sich bewegen"
-u (vor Vokalen -uj): "mitteilen, von sich geben"
II. Spezielle Affixe:

Nachsilbe

Bedeutung

Dt. Entsprechung

Beispiel

-um(e)- Zusammenkunft zusammen-; mit- hajumefau  "zusammenkommen"
-âf(e)- Positives Verhalten/ pos.

Zustand

- nâfekefau  "sich gut verhalten; gut stehen" 
-âng(e)- Wiederholung; Umkehr wieder-; zurück- hajângefau  "zurückkommen"
-îs(e)- Trennung zer-; aus-einander- kajîsefau  "auseinandergehen"
-ôt(e)- Errichtung; Einrichtung auf-; er- môtefau  "hinstellen; errichten"
-ûd(û)- Abschwächung - lânûdôfau  "plänkeln"
-ûn(e)- Einwirkung be- gajûnefau  "anschauen"
-ûl(û)- Abwertung; Schlechtigkeit ent-; miss-; ver- ôdûlûfâ  "missbrauchen"
-ajd(a)- Verneinung nicht  ûsûajdakefau  "nicht erziehen"
-ajk(e)- gemeinsames Handeln miteinander lânajkefau  "gemeinsam kämpfen&quot, 
-ajr(e)- Zusammenfall; Zerstörung ineinander-; zer-;

ver-

pajajrefau  "zusammenbrechen"

[zurück zum Anfang]

37. Nominale Affixe

Vorsilbe

Bedeutung

Beispiel

îuj- Stoff; Farbe Q´îujdûnge  "silbern; silberfarben"
ît(ê)- Fahrzeug; Fortbewegungsmittel S´îtênâra  "Flugzeug"
ôtaj- -würdig; -wert Q´ôtajîfa  "liebenswürdig"
bîl(ê)- äußerster Vorfahr; Ur- T´bîlekî  "Urmensch"
baj- Fehlen; -los Q´bajhê  "fehlerlos"
pîr(ê)- ehemalig; ex- T´pîrêsâpa  "Ex-Arbeiter; Pensionär"
f(i)- Werkzeug S´fitike  "Stichwerkzeug; Stachel"
woj- erreichter Zustand S´wojfô  "Größe"
dê(g)- Neigung zu einer Tätigkeit Q´dêgâpu  "redselig"
daj- Verneinung; un- S´dajtirû  "Unehre"
t(û)- Eigenschaft S´tûküî  "Schnelligkeit"
tho(n)- Anhänger (Glaube; Ideologie...) T´thonîehôshua  "Christ"
thej- Möglichkeit; passiv. Befähigung  Q´thejdîpe  "lesbar"
k(a)- Land; Herrschaftsgebiet S´kahelê  "Griechenland"
kö(î)- Vorgang S´köma  "Aufrichtung"
kaj- Einwohner; Gruppenmitglied T´kajsûmû  "Insulaner"
koj- Mensch mit bezeich. Eigenschaft T´kojsasô  "Dummkopf"
khe(p)- Leiter, Höherstehender T´khesâpa  "Vorarbeiter"
nun(o)- Ideologie; Glaube S´nunobuda  "Buddhismus"
nej- Abkömmling T´nejoka  "Fohlen; Füllen"
muj- Kollektivsuffix; ordentliche Vielzahl  S´mujwu  "Wörterbuch"
ngâ(s)- Wiederholung; rück-; wieder- S´ngâga  "Wiedergabe"
rû(k)- Befähigung Q´rûdîpi  "fähig zu lesen"
lû(b)- Abwertung; miss- T´lûpari  gr. "Dúsparis"
s(û)- handelnde Person T´sâpu  "Redner"
shej- Ort S´shejûsû  "Schule"
sh(û)- natürlicher Zustand  S´shûfô  "Größe; Abmessung"

38. Zusammengesetzte Wörter

Bei der Zusammensetzung mehrerer Wörter behält nur das erste seinen Artikel, solange sich die Wortart nicht ändert, während die hinteren Glieder ihren verlieren und mit Bindestrich angebunden werden. Ähnlich dem Deutschen wird das charakterisierende Wort an den Anfang gestellt; z.B. von S´wojêpû "Bündnis, Bund" und S´akaj "Staat": S´wojêpû-akaj "Bundesstaat", aber S´akaj-wojêpû "Staatenbund".

[zurück zum Anfang]


LESESTÜCKE

-Gallien: Land und Volk

-Meletos im Verhör

-Proömium der Ilias

39. Gallien: Land und Volk (Caesar, Bell. Gall. I, 1)

S´kagalidîsekojnoQ´môSojrepêujâ, QujrauQaj´bîsewôletehojôseTsekajbegi, Qajbîsetsakîtâ, Qaj´pêlajsîsäQsi, QejsauT´ketîSaj´nôkefujsônêhîkojô, Qaj´musûT´kajgali. säQsiQ´sethâgi kajîsekojôseSoj´nôküSojremämü Sojrebîshu. dûköSî´shejSî´garunaTsekajgaliTujsakîtâ, Sî´mâtônü Sî´sekânaTujsekajbegi. QujsethâgisäQujsisûtîkûkojôseTsekajbegisû kälîkiQseSuj´kîSaj´wojkajfûü Saj´tikîünîûgenge hajejkiQsenogatujkojôQîsû, Qîsau sîsäQre, Qrauôdukönose läbêkojôkej, üîlêkiQseTajsekajgêmâ, QsauS´rênodôbäwôletöseüQsaunôrôselânuköse. okôdukêTsikajhewêtipotîkûkojôsäkîTsasehajgali, nîshêQojrôaSojrelânuTsegêmânôrerûdukojôsôlesäQsinîûke QîseSujrebîneQujrefosôôlerosojSajrebînerujsôlânukiQse.

40. Meletos im Verhör (Plat., Aplg. 22 D - 26 A 6)

üsajumej, T´miläto, âpujajkâ: dajgegewüngejäteteSrethâgi, tajshaleQsemîbojsepobâkojôQse?
    ûmîtete.
sajthâwesäQejsâpujajkâ, Tî´rîrosôpoQsimedô. felagajejkajSaj´pêfîkemôQaj´âlo. lafäräûnekiQepîkau, äkîâpujä, thojsajäsîsäQajsüparäukau; sajkemûnekiQâpujajkâürejsô, T´rîî. -gegajä, T´miläto, âlapekefauüâpufauthajdafau? getîbâlîûdajgajönîkefauQ´ekîdüha shôfokefausäQ, Q´auûmîfâpukû, tajlâlejS´dajlapîrekojô?bâpujajkâ, ôQ´me, Tî´rîrosôpoQsimedô?
    Srebîshu.
basäQdajgelajû, baTî´rîTî´ekî, laQ´auütetîsäQgajkö, Srebîshunure.
    säQîse, T´sôkâtä, eshukeQîse.
lîâpujä, ôT´miläto? gesîsäQsibâkeQsûsûkefauthôösüpoQsimedôse?
    tete.
geQîsethâgôleQîsebîsefärujsô, Qîsebîsekedaj?
    Qîsetgâgi.
âpujätetêQ´meV´härâsôüâpukâS´dôfôshejfaupängîQujse. S´rîsajke? sîsäQîseTîsesûtûrogajpoQsimedôse, tîonodaj?
    üsäQîse.
S´rîke, gerâkâkeQîse?
    ürâkâkeQîse.
bagege, ôT´miläto, QîsauSaj´mujikî, hajumekeQîse, pobâkojôQseräûnôse? gôlüQîsethâgoajQîsepomûnôse?
    üosajQîse.
Qîsethâgisho, lîgajöno, TîsekajâtönäQsemüQsesekôdôsefäumîkäla, ûmîkeTî´anîräûnû. gesî âpujä?
    êQ´thâgitetesäQrâpujü!
gûnekajfûmejQ´pûSuj´räi! üûmejâpujângajkô: gegajönâlîûüsînikedefauTsokêle? gegajönâlîûpomûneQsirosôfäQsethâgiTsikîîkefau, îkelaQ´rîkeräûnekeQî? ÔleS´mônôrujasäQujgajkojôlaQ´rîîkethôkeQmûnojajfauôlethâweQsidä, Tsikhêpoka; geSî´mujwôletikeTojsokîumekeQîüôdokeQîrosôräûnô? dajgegesînikojde, T´miläto, üTsoküQsethâgiQsasaTseböêle? êQ´môtete, îêâlîüTî´anütodajpujkösîêdajpujâpâköse; laQ´rîS´fôfubînurîkojôbâkojôQsêle, îêîkîfäQî´anîräûnojaj, Qsasakepängîöse. banure, ôT´miläto, hashôfokä, tajdajsasôabâkojôQujsefadîäde, üêQ´thejgajshôfâtîS´âlodajpêrekojô, tajlaS´dajlalejpêrekojô, Qrauûmuparäukä.sîkälakemejsûâpujajkâ, ôT´dîêutûT´miläto, gepomekojôwôletefauTsekajfûêlökojkeQnosôleräikeQsi? ôT´êli, âpujângajkô; S´dajlanurâlaQ´dajthejdegelajû. dajgegeräikeQîseräûnôsefäsäQsi, Qsauôsîkojôserajsôlê, mekeQîsekimûnôse?
    tetifä.
gîkojôsholaT´rîpodeshîQnîtûkeQîsûôlepängîîQno?âpujângajö, ôisûQ´me; ülaSî´bîshâpujângekônuga. gîkojôlaT´rîdeshîQno?
    dajtete!
âpujajkâthâwe, gesajauîmäakîräûnûajQbâkojôQsüpoQsebajôdodûajQepöQôlepöajdaQ?
    epöQtete.
S´rîthâkô, ôT´miläto? âlîajSoj´sathapoQ´epöakîûmusäQojbalekemûmüâlosajQojbalekemo,tajâlofäepökajräikeQsifäräûnefauôsisûfajsôlêîkeQsi, mekiQsikemûnefau; ûmukemähakujSuj´dajepöS´sathamä, tajüsäQepöâpü, taj, îêQ´räidebûlaT´rîtûîkeQujse, ôrîûlaQoj´rîdeshinofaupagebûde, ütajsäQS´sathaSuj´räideküepöQ, lîâlâpujä? SäQrâlej, ôT´milöto, ûmîdajâtemü, âtemejkujkehajdaQ´asaT´ikîlaQ´rîâtemokefau.bôleräûnajdû, ôle, îê
räûnnû, epöâpâQ, tajâlafeQoj´bîkîajujâpä; îêkepöâpâQräûnû, daj S´pofauîQojresaleSojrihêdesafauîmä, banîkeQîkûsûfauüâpujûnâfefau; lagajkojô, taj, îêepökuj, wüngâpâbû, Q´aufepöâpâQdekü. âlakepûnokawähajumefauûmutûüûsêaufauüdâpîwä, îmäkesajau, Q´autûrîS´pofausafaushâkhajnoQse, badajûsûajnoQse.

41. Proömium der Ilias (Homer, Il. A, 1-7)

S´îmerûakujûnajâ, V´ngû, Tuj´pîlejdäTuj´akhilä
debâtekiQ, Qî´auSrepûpêujTejsakhajobûwô,
SpûfôrîîûS´hadämäpîwö
Tujsiru, rosojkeS´ujâkadewôTejsewowo
üTejsenârangaufau - Tuj´dîêuhûnewônoS´râka -    5
usûfekajîsebîwôrûdubîwemo
üT´atejdäT´dêpôTujsemôüQ´ngûT´akhilä.

[zurück zum Anfang]

Oder vielleicht das Vater Unser?


WÖRTERBUCH

-Personal- und Possessivpronomina

-Korrelativpronomina

-Demonstrativa, Interrogativa, Indefinita

-Zeitbezogene Adverbien

-Raumbezogene Adverbien

-Kausale und konsekutive Adverbien

-Modale Adverbien

-Bekräftigende oder einschränkende Partikeln

-Adverbien des Maßes und Grades

-Fragepartikeln

-Postpositionen beim Absolutiv

-Postpositionen mit mehreren Kasus

-Beiordnende Konjunktionen

-Korrespondierende Konjunktionen

-Unterordnende Konjunktionen

Das Wörterbuch besteht aus drei Teilen: 1.a.) "Kleine Wörter" S´nôke - Deutsch, b.) Grundwortschatz S´nôke - Deutsch; 2. Grundwortschatz und kleine Wörter Deutsch - S´nôke.

Im Teil 1 werden von Nomina und Verben nur die Wortwurzeln angegeben, im zweiten hingegen adäquate Übersetzungen der dt. Einträge, wobei folgende Abkürzungen verwendet werden (Anmerkung des Autors: Im Augenblick habe ich nicht die Zeit, diese Teile auszuarbeiten, es besteht auch keinerlei Notwendigkeit, weshalb das ganze hier rein theoretisch ist.):

V: Verb; A: Adjektiv; N: Substantiv; c.: Genus commune; n.: Neutrum; a.: aktiv; r.: reflexiv; p.: passiv; 1/2;: Aa. I bzw. II unmarkiert im Inj.; I, II, III, IV: Aktionsarten I - IV; mit ...: mit Postposition oder Affix ... hat die Wurzel folgende Bedeutung

42. "Kleine Wörter"

Pronomina

Personal- und Possessivpronomina s. § 12

2. Korrelativpronomina

Interrogativa

Demonstrativa

Relativa bestimmt

Relativa allgemein

Indefinita

T´rî, S´rî 
wer, was 

Q´rî 
welcher

sîsäQ "dieser"

säQ "jener"

osajQ jener

shoseQ derselbe

Q´au 
der, die, das; 
welcher
laQ´au 
wer auch immer
laT´rî irgendjemand

laQ´rî irgendeiner

Q´rale 
wie beschaffen
Q´sale 
so beschaffen
Q´ale wie
beschaffen
laQ´ale 
wie beschaffen 
(auch immer) 
laQ´rale irgendwie be-
schaffen 
Q´rafô 
wie groß (Adv.
wie sehr) 
Q´safô 
so groß 
Q´afô 
wie groß 
laQ´afô 
wie groß (auch 
immer) 
laQ´rafô irgendwie 
groß 
S´ratha 
wie viel*
S´satha 
so viel* 
S´atha
wie viel*
laS´atha
wie viel (auch immer)* 
laS´ratha irgendwie 
viel* 
Q´ratoj 
wer (von ihnen) 
Q´satoj 
jeder (von ihnen)
Q´atoj 
wer (von ihnen)
laQ´atoj 
wer (von ihnen 
auch immer)
laQ´ratoj
irgendeiner (von
ihnen) 

*Steht stets prädikativ mit dem Gen. part.

[zurück zum Anfang]

3. Weitere Demonstrativa, Interrogativa und Indefinita

î-     selbst (s. § 14)                                                      Q´ase     ein anderer

lasajQ     ein gewisser; pl. einige                                   Q´bîkî     beide

laQ´lâtoj     jeder beliebige                                           Q´bîse     der eine

T´dajla     niemand                                                       Q´bîse...Q´bîse     der eine...der andere

Tsebîkî     die beiden                                                    Q´dajla     kein

S´dajla     nichts                                                           Q´lâtoj     jeder

Adverbien

4. Zeitbezogene Adverbien

asôa     jemals                                                               thôa     gestern

okôdu     von da an                                                       thônôa     am Tag vorher

êdune     sofort                                                              thoj     früher

êQ´ôa     täglich                                                            genge     manchmal; selten

êQ´ûkîû     jährlich                                                        kemo     zuletzt; endlich

êQ´hajde     lange                                                          kûe     bis jetzt; noch

îlaj     erstens                                                                 mumôa     am Tag nachher

ôna     schon; bereits                                                     mä     inzwischen

ôse     ständig; immer                                                    rajmoj     neulich

bâdajne     spät                                                             lane     damals, dann; da

bâsine     früh                                                                lasôa     irgendwann; einmal

pusolu     plötzlich                                                         sagônâ     wiederum

pîre     einst; einmal                                                       sakûre     endlich

pôdajne     zu spät                                                        sîsôa     heute

dôsho     bald; gleich; eben                                            saj     jetzt; nun

dôsho...dôsho     bald...bald                                          shôa     morgen

dajgônâ     nicht mehr                                                    shaj     darauf; ferner; später

dajsa     noch nicht                                                        Saj´îla     anfangs; zuerst

dajsôa     niemals                                                          Saj´rî     wann

tede     oft

5. Adverbien der räumlichen Bestimmung

angê     rückwärts                                                         tûru     bis hierher; so weit

okôdu     von dort                                                         thoj     davor

ushe     dort                                                                   nôre     entgegen

ushä     dorthin                                                              mä dahin;     dorthin

êkajû     von weitem                                                      lakajmä     wo auch immer

êQ´haj     weit                                                               lasajo     anderswo

îme     hier                                                                     sokajmä     überall

îmû     von hier                                                              S´rîû     von wo; woher

îmä     hierhin                                                                S´rîtûru     wohin

dajsajo     nirgendwo                                                     Saj´rî     wo

[zurück zum Anfang]

6. Kausale und konsekutive Adverbien

okôdu     daher; deshalb; darum                                   sho also; folglich

thâkô daher                                                                  hene; S´rîû     warum; weshalb

sîü     ebenso; auch                                                       Qoj´au     wodurch; weswegen

sîkäla     außerdem

7. Modale Adverbien

ase     anders                                                                fubîdaj     ungern

ase...ase     anders...als                                                 tû     zusammen

ebe     gleich; ebenso                                                    mäka     zugleich

ebe...ebe     ebenso...wie                                              lî     wie; auf welche Weise

êQ´thejgaj     sichtbar; vor aller                                     sî     so; auf diese Weise

Augen; öffentlich                                                          sîpâ     in keiner Weise

äkî     (gleich)wie; wie z.B.                                            Soj´fubî     mit Freude; gern

8. Bekräftigende und einschränkende Adverbien

fe     offenbar; enkl. ja                                                     daj     nicht; nein

fä...ke enkl.     gr. mén...dé                                dajthâwe    nicht einmal

füthâwe     ja sogar                                                          tete     sicher; gewiss; durchaus

dêfô     vielleicht                                                              thâwe     jedenfalls; wenigstens

9. Adverbien des Maßes und Grades

epîkoj     allmählich                                                          päda     gänzlich; überhaupt

isû     am meisten; hauptsächlich                                       pôpâ     zu wenig

isûpâ     am wenigsten                                                      pûna     ungefähr

äkî     wie (sehr)                                                               tete     durchaus; ziemlich; sehr

ojpû     so (sehr)                                                               nîû     nur

ujâ     zum Teil                                                                  mone     sehr; ziemlich

ujâ...ujâ     teils...teils                                                         sôthägi     zumal; besonders

po     mehr; eher; lieber                                                      shale + pos.     möglichst

popâ     weniger                                                                 shê     fast; beinahe; nahezu

potede     öfters; meistens                                                   ha     genug

pôpo     zu sehr                                                                  Q´ridä     etwas; ein wenig

[zurück zum Anfang]

Partikeln

10. Fragepartikeln

dajgege     etwa nicht                                                          ge...ôle     ob...oder

ge Satzfrage                                                                       gege     etwa

Postpositionen

11. Postpositionen beim Absolutiv

owô     trotz                                                                       kä     von (..herab)

êle     zwischen; unter (Menschen etc.)                               nube     längs; entlang

bâ     durch (...hin)                                                              nôre     gegen; wider

bâte     hinab                                                                      rôpe     ohne

dôbä     jenseits                                                                  lâ     über (gr. perí)

dau     wegen                                                                      sô     für; um...willen

tû     (zugleich) mit; während                                               sôle     anstatt

tûru     zu (...hin)

12. Postpositionen mit mehreren Kasus

û + A.     von (...her)                                                            käla + L.     außerhalb von

   +E.     von (beim Passiv)                                                         + alle Kasus bis auf; außer

pûna + A.     um (...herum)                                                   kho + A.     unter (...hinunter)

         +L.     um                                                                          + L.     unter

dô +A.     über (...hinweg)                                                     mä + A.     in (...hinein)

    +L.     über                                                                            + L.     in

+ A.     auf (...hinauf)                                                         lê + A.     nach; bis zu

    + L.     auf                                                                            + L.     (nahe) bei; neben; während

thoj + A.     vor (...hin)                                                          shaj + A.     hinter (...hin)

       +L.     vor                                                                             + L.     hinter

ko + A.     aus (..heraus)

     +L.     außerhalb von

[zurück zum Anfang]

Konjunktionen

13. Beiordnende Konjunktionen

ôle     oder                                                                            kôna     auch; sogar

ü     und; auch                                                                       nure     nämlich

ba     aber; sondern                                                               la     denn; nämlich

kê     auch                                                                             hajda     und/aber/auch nicht

14. Korrespondierende Konjunktionen

îê...îê     sei es dass...sei es dass                                               daj nîû...ba     nicht nur...sondern

ôle...ôle     entweder...oder                                                     hajda...hajda     weder...noch

ü...ü     sowohl...als auch

15. Unterordnende Konjunktionen

usû     sobald (als)                                                                  thârû + Kond.     auch wenn

îê     ob                                                                                  kû + Kond.     (jedesmal) wenn

öâ     als wenn; als ob                                                             nî     da; weil

tîba     obwohl; obschon                                                          nîfe     da ja

tû     während; solange                                                             lane     als; während

taj     dass; damit                                                                      lê     (solange) bis

tajpe     ohne dass                                                                     lî     wie

tha     bevor                                                                             sha     nachdem; seitdem

[zurück zum Anfang]

Anmerkungen:

¹ J. M. Schleyer, "Volapük - Entwurf einer Universalsprache für alle Gebildete [sic!] der ganzen Erde", Hildesheim 1982

² Vgl. Aorist- vs. Präsenswurzel im Urindogermanischen.

[zurück zum Anfang]